RESEARCH DATA MANAGEMENT

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Modul 4-1

Repositorien

Dieses Modul zeigt Ihnen, wo Sie Ihre Daten mittelfristig, d.h. unmittelbar nach Abschluss des Projekts und vor dem Transfer in ein Langzeitarchiv ablegen können. Wir zeigen Ihnen ein Portal, in dem Sie geeignete Repositorien finden können und diskutieren die Vor- und Nachteile der bekanntesten Repositorien.

All cartoons courtesyof JørgenStamp,
Digitalbevaring.dk.CC BY 2.5.

  35 min

Lernziele

Sie lernen in diesem Modul

  • wie sie sich einen Gesamtüberblick über bestehende Repositorien verschaffen können,
  • welches die wichtigsten Repositorien für eine erste Veröffentlichung ihrer Daten sind,
  • wie sie Projektmanagement und Datenverwaltung incl. Publikation und Archivierung miteinander kombinieren können.

SCENARIO

Fabrice ist Projektleiter eines archäologischen Forschungsprojekts an einer schweizerischen Universität und möchte einige Daten aus dem Projekt auf einem geeigneten Repositorium publizieren und dies tun, bevor er sich den Fragen der Langzeitarchivierung stellt.

Er möchte wissen, welche Repositorien es überhaupt gibt und welche in seiner Disziplin als Hauptanlaufstellen gelten. Er möchte dabei ein möglichst niedrigschwelliges Angebot nutzen und wissen, nach welchen Kriterien er seine Entscheidung treffen soll.

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Hier finden Sie weiteres Lernmaterial zu den Repositorien.

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Tendenziell lässt sich dazu sagen, dass die Langzeitarchivierung etwas aus dem Fokus gerückt ist und man zunächst einmal versucht, die Forscher dazu zu bringen, ihre Daten – nach Ende des Projekts – «irgendwo», d.h. in einem mehr oder weniger geeigneten Repository abzulegen.

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re3data.org ist ein Verzeichnis von Repositorien.

Es kann als guter Einstieg dienen bei der Suche nach Repositorien, falls kein Datenzentrum oder kein eigenes institutionelles Repositorium existiert.

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Derzeit gibt es bereits schon eine fast unübersichtliche Anzahl von Repositorien, von denen viele in einem Register namens re3data.org zusammengefasst werden.

Auf dieser Webseite gibt es auch die Möglichkeit, disziplinspezifisch nach den Repositorien zu suchen.

Nehmen Sie sich ruhig die Zeit und versuchen Sie, unter dem angegebenen Link ein Repositorium für Ihre Daten zu suchen.

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Bei der Ergebnisliste werden Ihnen über entsprechende Icons noch Informationen über das Repository geben, bspw. ob Sie auf der Seite selbst Informationen zum Depot finden, wie und über welche Lizenzen der Zugang zu den Daten geregelt wird, ob Persistente Identifikatoren mit dem Depot vergeben werden und wenn ja, welche; ob das Repositorium zertifiziert wurde und entsprechenden Standards unterliegt und ob Policies gelten.

Diese Labels können also für die Entscheidung, welches Repository das geeignete ist, hilfreich sein.

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Spricht man über Repositorien für Forschungsdaten, fallen häufig drei Namen: Zenodo, Dryad und Figshare.Dabei handelt es sich um drei in ihrer Grundstruktur ähnliche Repositorien, die sich aber in einigen Feinheiten unterscheiden.

Für alle gilt, dass man dort – mehr oder weniger problemlos und niedrigschwellig – Daten publizieren kann. Im Folgenden haben stellen wir Ihnen diese drei Repositorien kurz vor.

Das Take-Away dieses Moduls fasst diese Information kurz und noch etwas detaillierter auf einer Seite zusammen.

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Dabei ist es immer von Vorteil, wenn der Forscher in seiner Forschungsumgebung – entsprechend des Data Continuum Modells entscheiden kann – mit wem er welche Daten teilt: mit anderen Forschern, der Öffentlichkeit oder einer dritten Partei, bspw. Geldgebern.

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Ein erster Schritt in diese Richtung wird von Open Science Framework unternommen (osf.io)

Ursprünglich ein Werkzeug zum kollaborativen Forschen im Bereich Psychologie, entwickelt es sich immer mehr zu einem Tool das es erlaubt reproduzierbare Forschung zu ermöglichen.

Dies schliesst natürlich den Aspekt der Repositories mit ein.

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Forscher haben in diesem Werkzeug die Möglichkeit, Ihre Daten entsprechend des Forschungszyklus abzulegen und zu entscheiden, ob die Daten privat bleiben, oder der kollaborativen oder öffentlichen Domäne zuzuordnen sind.

Sie können ihre Daten aber auch in anderen Repositorien (etwas figshare, dropbox usw.) lassen und direkt darauf verlinken.

LOOK

Überblick Repositorien

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In dieser Tabelle haben wir drei Repositorien, Zenodo, Dryad und Figshare miteinander verglichen und die jeweiligen Vor- und Nachteile zusammengestellt.

Eine grundsätzliche Empfehlung auszusprechen ist – wie praktisch immer im Forschungsdatenmanagement – nur sehr schwierig möglich. Es kommt immer auf den Einzelfall an.

Bedenken Sie aber, dass es sich hierbei letztlich immer nur um mittelfristige Lösungen handelt.

TAKEAWAYS

Takeaways

Grundsätzlich gibt es sehr verschiedene Möglichkeiten seine Daten abzulegen, damit sie der Allgemeinheit für eine Weiterverwendung zur Verfügung stehen.

Im Idealfall übergeben Sie die Daten an ein Datenzentrum, das sich auch um die Fragen der Langzeitarchivierung kümmert.

Möglich ist auch eine mittelfristige Ablage in einem grossen Repositorium wie etwas Zenodo, dryad oder figshare. Dort riskieren sie aber, dass Ihre Daten in der grossen Masse untergehen und müssen sich eine separate Lösung für die Langzeitarchivierung suchen.

Von Selbstpublikation auf Projektseiten sollten Sie in Zeiten des Forschungsdatenmanagement – auch wenn es noch keine ideale Lösung gibt –  in jedem Fall absehen.

Bitte zitieren als
SCHNEIDER, René. Modul 4-1: Repositorien. In: MASTRANDREA, Elena, PRONGUÉ, Nicolas, SCHNEIDER, René und STETTLER, Niklaus, Kursbuch Forschungsdaten [online]. HTW Chur – HEG Genève, 2017. Verfügbar unter: https://campus.hesge.ch/researchdatamanagement/?page_id=551